Mysterium Lagavulin

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  • AndyBS
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    Dabei seit: 13.10.2011Beiträge: 10Bewertungen: 0

    Hi, ich habe von meiner besseren Hälfte zu Weihnachten ein paar Miniaturen zur Verkostung bekommen. Ich wollte einfach ein wenig meinen Horizont erweitern und auch mal ein paar Single Malts probieren die ich mir sonst nicht kaufen würde.
    Jedenfalls war darunter auch der Lagavulin 16J, der ja als Klassiker gilt. Ich hatte mir schon einmal das Tasting von Horst angesehen und wusste also worauf ich mich einlasse.

    Also, Flasche entkorkt(niedlich dass sogar die Miniaturen einen Korken haben) und mal dran geschnuppert. Selbst aus dem kleinen Flaschenhals stiegen schon Dämpfe empor, dass sich mir die Nasenhaare eingerollt haben. Aber war ja zu erwarten, also mal einen guten Schluck ins Glas gefüllt und nochmal dran geschnuppert. Ich bezeichne es mal vorsichtig als "volles Bouquet", stark nach Malz, Torf und intensiv nach Rauch. Irgendwo im Hinterkopf erinnerte mich der Geruch an eine Art Kommodenlack. Obwohl ich schon viel über den Whisky gelesen hatte, war der Geruch dann doch irgendwie überrraschend. Nun wurde ich richtig neugierig, nahm einen guten Schluck und verteilte ihn im ganzen Mund. Halleluja, kann ich nur sagen! Wirklich seehr gewöhnungsbedürftig. Auch wenn es doch anders war als erwartet, kann ich den Geschmack doch nur mit den, aus den Tastings bekannten, Attributen beschreiben. Sehr intensiv, malzig, torfig, seehr rauchig aber als Kontrast dazu eine feine Süße und fast eine Spur Salz, wie von Fleur de sel. Überraschenderweise schmeckt der Alkohol nicht sehr stark durch. Der Whisky hat einen starken und langen Abgang. Ehrlich gesagt hatte ich hinterher einen Geschmack im Mund als ob ich einen Aschenbecher ausgeleckt hätte.

    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal deutlich machen, dass ich, trotz einiger negativen Kommentare, den Whisky auf keinen Fall schlecht reden möchte. Alle Eindrücke die ich hier beschreibe sind natürlich sehr subjektiv und stammen von jemandem der normalerweise keine sehr rauchigen Single Malts trinkt.

    Mich interessiert jetzt einfach mal, wie man sich an so einen Tropfen heranführen kann. Lernt man so etwas erst zu schätzen wenn man sich eine Weile mit Single Malts beschäftigt hat, oder gibt es auch Leute die den Whisky einmal probieren und dann sofort hin und weg sind? Oder sollte man ihn einfach immer wieder mal probieren. Gibt ja genug Genussmittel die sich einem erst nach und nach erschließen. Die erste Zigarrette hat z.B. ja auch schlecht geschmeckt.

    Ich konnte dem Mysterium Lagavulin jedenfalls beim ersten Versuch nicht viel abgewinnen.

    Beste Grüße, Andy

    Psyk0man gefällt das
  • F.P. User F.P. Dabei seit: 29.08.2011Beiträge: 102Bewertungen: 7
    , letzte Änderung 2. Januar 2012 um 21:01
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    Moin moin!
    Also ich würde sagen das du den einfach noch 1-2 Male mehr probieren solltest und wenn er dir dann immer noch nicht schmeckt ist der wohl eher nichts für dich. Wenn er dir jetzt allerdings schon nicht gut schmeckte glaube ich auch nicht das es soo viel besser werden wird. Ansonsten in einem Jahr oder so nochmal probieren, Geschmäckter ändern sich schließlich. Bei mir persönlich war es so, dass der Lagavulin 16J. einer meiner ersten Single Malts war und mir direkt sehr sehr gut geschmeckt hat und ist bis heute einer meiner Lieblinge ist.

    Gruß Finn
  • Jacky07 User Jacky07 Dabei seit: 29.10.2009Beiträge: 419Bewertungen: 0
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    Hi Andy,

    ob hier der Ansatz "Love it or hate it" passend ist würde ich mal ausschließen,gibt es sicher extremere Whisky's die spalten.
    Bei mir war es tatsächlich "Liebe auf den ersten Schluck"icon_smile.gifDa ich eh ein riesen Fan von Peat und Smoke bin.......

    Sicherlich kann man sich langsam richtung Islay herantasten wenn man zum Beispiel mit getorften Highlandern anfängt.Ardmore zum Beispiel oder BenRiach hat auch was im Sortiment.......Talisker ist auch ein sehr guter Whisky in diese Richtung.

    Es ist sicherlich nicht verkehrt,den Lagavulin immer mal wieder zu probieren.Für manch einen war es nicht verkehrt Islay Whisky's generell "später" zu probieren.

    Habe auf jedenfall schon einige Maltheads mit verschiedener herangehensweise kennengelernt.Von "Auf gut Glück und rein ins Glas",bis"erstmal ganz wenig Rauch und Torf und dann schau'n mer mal":biggrin:

    Meine Devise ist,jeder Whisky hat eine 2te, 3te Chance verdient......


    Gruß Sascha

    95 Olé [url= WB:1367 ][img:4148796f58]
  • N.C.B. User N.C.B. Dabei seit: 10.08.2008Beiträge: 2,319Flaschensammlung:N.C.B.´s SamplearchivBewertungen: 89
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    Ich erinnere mich, dass ein zufälli bei einer Gelegenheit probierter Laphroaig -lange bevor Whisky zu einem Hobby wurde- in mir auch eher eine solche Reaktion ausgelöst hat. Zwei/drei Jahre später war ich dann von den alten Glendronach 15 yo so begeistert, dass ich mich zu interessieren begann und dann kam ich auch kurz darauf zum Laga 16. Das war mein "aha-Erlebnis", das den Stein ins rollen brachte. Mittlerweile kann ich eigentlich (fast) jedem Whisky etwas abgewinnen (laga und Laphi sowieso :wink: ). Probier den Laga einfach in ein paar Tagen/Wochen nochmal, die Tagesform macht mMn auch schon was aus. Und vergiss nicht, das Ergebnis mitzuteilen! :wink:

    Gruß, Nils DON´T PANIC! Samples
  • Izuu User Dabei seit: 27.03.2011Beiträge: 30Bewertungen: 0
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    Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Lagavulin erinnern. Das war in einer Bar, jedoch hatte ich vorher schon einige andere Dinge getrunken. Ich empfand ihn damals auch als sehr gewöhnungsbedürftig und er hat mir nicht wirklich geschmeckt.
    Fast zwei Jahre später hab ich ihn dann ein zweites Mal probiert. Obwohl je eine Flasche Jameson und Oban 14 das Einzige in Sachen Whisky waren, was ich zwischenzeitlich getrunken hatte, hat er mich sofort vom Hocker gehaun - im positiven Sinne. Und war auch der Auslöser dafür, mich seitdem deutlich intensiver mit Whisky zu beschäftigen.

    Ich würde nicht zwanghaft probieren ihn häufiger zu trinken und zu hoffen dass man ihn vielleicht irgendwann besser findet. Einfach ein paar andere Whiskys trinken die einem schmecken und nach einiger Zeit nochmal probieren.

  • Peatyful User Peatyful Dabei seit: 23.11.2011Beiträge: 167Bewertungen: 0
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    Ich habe auch lange gebraucht, um mich an die Islay-Südküste zu gewöhnen.
    Aber inzwischen sind es unverzichtbare Grundnahrungsmittel :wink:
    Bei mir hat aber ein Laphroaig 10 die Liebe erweckt.
    1000x probiert, nix ist passiert....und dann hat es BOOM gemacht 8)

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Meine Meinung zum Thema rauchige Whiskies:
    Die beim ersten Kontakt so dominierenden Rauchnoten werden beim wiederholten „Genuss“ immer mehr von den Geschmacksrezeptoren ignoriert. Irgendwann sagen sich die mal „ja ja, kennen wir schon – mach mal nicht ständig so auf dicke Hose“. So einen ähnlichen Effekt kennt man beispielsweise auch vom Parfüm – irgendwann riecht man selbst davon kaum noch etwas (um man nebelt sich noch mehr damit ein), Fremde aber eben sehr wohl. Oder auch Raucher, die für Nichtraucher nach Rauch riechen, selbst dies aber nicht mehr so wahrnehmen.
    Ab dann bist du geschmacklich nicht mehr vom Rauch abgelenkt und schmeckst dann eigentlich erst die restlichen Aromen vom Whisky. Eine Rauchnote bleibt bei so stark rauchigen Malts zwar immer erhalten, aber meist eben nur noch relativ schwach. Und genau diese Mischung macht dann den enormen Reiz dieser Malts aus.

  • Diedler User Diedler Dabei seit: 14.12.2010Beiträge: 2,430Bewertungen: 0
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    Man sagt ja, dass erwachsene Menschen Dinge die sie nicht mögen bis zu 30 mal mal probieren müssen, um etwas zu mögen. Auf was für Beinen diese Theorie steht kann ich nicht ausführen, hat aber irgend was mit Determinierung zu tun. Im Übrigen hat sich diese Theorie bei mir mit Rauke bestätigt icon_smile.gif
    Allerdings bin ich der Meinung, dass man auch nicht alles mögen muss. Warum sich Quälen? Es gibt genügend leckere Whiskys die nicht solche extremen Rauchbrocken aus der Flasche schießen.
    Wenn du es aber wirklich willst, dann einfach weiter machen. Am besten in großen Schlücken und immer hübsch lang im Mund halten. Dann knallts am besten und tötet die Geschmacksnerven schön ab :razz:

    Tod allen Fanatikern ! (Hassan i Sabbah, um 1100)
  • Appreciator User Appreciator Dabei seit: 06.11.2009Beiträge: 196Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 2. Januar 2012 um 23:35
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    Ja-a-a der Laga... DEN mag ich sehr gerne!

  • infinit User Dabei seit: 28.12.2011Beiträge: 357Bewertungen: 0
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    liebe rauchige whiskies, salzige whiskies, ledrige öle, süsses, fruchtiges, aber dem laga 16 kann ich halt nichts abgewinnen. bin so ziemlich der einzige und geh´ mich jetzt schämen :eek:

    ungeöffnete flaschen ist wie CD kaufen ohne anhören. Kuss80 beschreibt unerfahrene (hinein und runter damit ´mann ist der stark/scharf...´)
  • DerWels. User Dabei seit: 17.01.2011Beiträge: 418Bewertungen: 0
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    Guten Abend.
    Lagavulin hin, Rauch her..., hat nicht jeder von uns schon mal erlebt,daß selbst einer seiner Lieblingswhiskys einem nicht geschmeckt hat? Mir fallen dazu 3 Sachen ein die immerwieder erwähnt und diskutiert werden: 1. Tagesform 2. Der richtige Whisky zum richtigen Moment und 3. Reicht ein Dram aus? Ein Kunstwerk, das 16 Jahre braucht bis zur Vollendung soll auf Anhieb verstanden werden?
    Gruß DerWels.

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